Doping-Symposium II
Was ist k(ein) Dopingmittel?
Vorsitzende: F. Sörgel, Nürnberg; D. Dobrev, Essen; P. Simon, Mainz;
Organisation: M. Kinzig, Nürnberg
Kommunikation: A. Tuffs, Nürnberg
Termin: 31. Mai 2016
Beginn: 9:30 Uhr
Ort: wird zwei Wochen vor dem Symposium bekanntgegeben
Für die Vorträge sind 30 Minuten + 5 Minuten Diskussion vorgesehen.
Ab 8:30 Uhr
Anmeldung
Kaffee und Gebäck
Doping – Test vor Ort: Kapillarblutabnahmen (aus der Fingerbeere) zur Bestimmung des individuellen Koffeingehaltes im Blut. Das Ergebnis liegt am Abend vor. Weitere Details weiter unten.
Beginn: 9.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
F. Sörgel, Nürnberg
10:05 Uhr
Die Grundsätze der Arzneimittelbewertung gelten auch für Dopingmittel
G. Antes, Freiburg
10:40 Uhr
EPO – The “Leiden-Study” and evaluation of the EPO-literature (Vortrag in Englisch)
A. Cohen, Leiden, NL
11:15 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr
Leistungsphysiologische und ideologische Überlegungen zum Dopen
P. Simon, Mainz
12.05 Uhr
Zur Chemie und Wirkung von Meldonium (Vortrag in Deutsch)
I. Kalvins, Riga, LV
12:40 Uhr
Herz-Kreislauf-Arzneimittel im Sport?
D. Dobrev, Essen
13.15 Uhr
Mittagspause
Doping – Test vor Ort: Kapillarblutabnahmen (aus der Fingerbeere) zur Bestimmung des individuellen Koffeingehaltes im Blut. Das Ergebnis liegt am Abend vor.
14.00 Uhr
Schmerzmittel auf die Dopingliste?
G. Geißlinger, Frankfurt/Main
14:35 Uhr
Neuroenhancers – Stimulantien und Antidepressiva im Sport
K. Hösl, Nürnberg
15:10 Uhr
Nahrungsergänzungsmittel
NN
15:45 Uhr
Podiumsdiskussion mit allen Rednern und dem Publikum.
„Was ist k(ein) Dopingmittel?“ und aktuelle Themen, wie sie sich im Mai ergeben dürften.
Möglichkeit zu angemeldeten Diskussionsbemerkungen besteht. Diskussionsbemerkungen sind auf zwei Minuten zu beschränken. “Diskussionsbemerkungen“ sind kein Vortrag!
16:15 Uhr
Ende der Veranstaltung
Der Veranstaltungsort wird zwei Wochen vor dem Symposium bekanntgegeben, wenn die Zahl der Teilnehmer absehbar ist. Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme, die helfen soll, die Kosten im Rahmen zu halten.
Frühere Symposien
Informationen zum Doping-Symposium 23. Oktober 2015
Über die Vorsitzenden
Ich bin sehr froh darüber, dass zwei führende Doping-Aufklärer.die Vorsitzende der Evaluierungskommission Sportmedizin Freiburg, Letizia Paoli, Leuven, und der Heidelberger Doping-Experte Werner Franke, die Leitung des Symposiums mit übernommen haben. Danke auch allen Vortragenden für ihre Bereitschaft, sich an dem Symposium mit einem Vortrag aktiv zu beteiligen. Ohne Übertreibung ist hier von geballter Kompetenz zu sprechen.
Ja, es braucht dieses Symposium und die Zeit ist reif dafür. Auch Gerhard Treutleins Gedanke der Prävention und die Ansätze von Soziologen, Juristen, Medizinern und Naturwissenschaftlern im Verbund sind erforderlich. Von Medien sowieso. Es ist motivierend, dass sich gerade da ein großes Interesse für das Symposium abzeichnet.
Themen
Das Symposium wird das Thema „Doping“ von ganz verschiedenen Seiten beleuchten. Anders als bei „klassischen“ Anti-Doping-Symposia geht es nicht um ein erneutes Auflisten aller schmutzigen Dopinggeschichten. Wünschenswert ist es dennoch, dass die Ergebnisse des Symposiums in Anti-Doping Maßnahmen einfließen.
Es wird Zeit, dass wir nach vielen Jahren des Recherchierens und des Forschens der Öffentlichkeit nun ein zusammenfassendes Bild, Stand 2015, über Doping-Betrug, Doping - Verbrechen und die Gesundheitsrisiken durch Doping im Sport geben. Denn uns steht schon längst die nächste Herausforderung ins Haus: Der Missbrauch von Arzneimitteln. Schmerzmittel, Antidepressiva u.v.m. und die "Segnungen" der biotechnologischen Revolution, um nur einige zu nennen. Mit Nahrungsergänzungsmitteln als Vorspeise. In der Medizin nennen wir das Polypragmasie und bedeutet die „sinn- und konzeptlose Diagnostik und Behandlung mit zahlreichen Arznei- und Heilmitteln sowie anderen therapeutischen Maßnahmen. Dadurch steigt das Risiko für Wechsel- und Nebenwirkungen.“ (Definition Wikipedia). Jetzt sollte die Thematik „Polypragmasie im Sport“ in Angriff genommen werden.
Mit dem Entwurf eines Anti - Doping – Gesetzes hat der Gesetzgeber. neben dem Betrug erstmals und endlich(!!) auch die Gesundheit der Sportler in den Vordergrund gestellt. Folglich ein Thema bei unserem Symposium.
Von unseren Recherchen und Forschungen kann die Gesellschaft lernen, die bereits jetzt mit dem Überschwappen und der Verharmlosung des Begriffes Doping - als Pharmakologe darf ich es vielleicht auch „Kontamination“ nennen- zu beklagen hat. Thema Hirn-Doping zum Beispiel, welch blödsinniger Begriff! „Coffein - Doping für die Haare“, damit sich das Coffein über die Haarwurzeln ins Hirn frisst und dieses unter seinen Befehl stellt? Zu klären ist auch, wie durch solch ungebremste Entwicklungen dem Arzneimittelmissbrauch im Freizeitsport das Feld bereitet wird. Den modernen Menschen wird viel zugemutet. Wirklich nur den modernen ? Ein kleiner Ausschnitt aus dem zukünftigen Medizin-Museum Paul Ehrlich das klären. Dort wird es eine Abteilung „Doping“ geben, die beim Symposium zu einem kleinen Teil zu sehen sein wird.
Das Symposium findet zu Ehren des Heidelberger Sportpädagogen und unermüdlichen Anti-Doping-Kämpfers Gerhard Treutlein statt. Wie kein anderer hat er den Schutz von Jugendlichen vor Doping und seinen gesundheitlichen Folgen zu seiner Lebensaufgabe gemacht und im Anti-Dopingkampf stets Entschlossenheit und Furchtlosigkeit bewiesen. Die Zusammenarbeit in der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, haben mir diese fachlichen und menschlichen Qualitäten in besonderer Weise bestätigt. Diese Auszeichnung in Form eines Symposiums, kurz vor Gerhard Treutleins 75. Geburtstag im Dezember, war mir deshalb ein Anliegen.
Das Symposium findet im Rahmen einer Festwoche anlässlich des 100. Todestages von Paul Ehrlich im Aufseß-Saal des Germanischen Nationalmuseums statt und wird vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP), Nürnberg, gemeinsam mit der Paracelsus Medizinische Fakultät Nürnberg veranstaltet.
Am Vorabend des Symposiums - am Donnerstag, dem 22. Oktober 2015 um 19 Uhr – laden das Klinikum Nürnberg und die Paracelsus Medizinische Fakultät Nürnberg zusammen mit dem IBMP zu einem Festabend zum 100. Todestag von Paul Ehrlich im Historischen Rathaussaal. Auch dazu sind Sie herzlich eingeladen.
Ich freue mich darauf, Sie bei beiden Veranstaltungen in Nürnberg begrüßen zu dürfen.
Fritz Sörgel